Sonntag, 22. Juni 2008
Ein blog als Roman?
Wir versuchens einfach mal. In einem Roman geht es darum, eine Geschichte zu erzählen. Ein Roman ist normalerweise ungeeignet, im Internet geschreiben zu werden. Bloggerecht zu schreiben heisst vor allem, kurz zu bleiben, verständlich zu sein und einen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Ein Roman ist deshalb nicht ganz geeignet, in Blogform gegossen zu werden. Es ist also kein Roman im klassischen Sinne, der hier entsteht, sondern eine Blogstory, wenn man so will.
In dieser Story geht es um Sarah, eine Frau, die soeben ins Berufsleben eingesiegen ist und versucht, sich eine Zukunft aufzubauen. Obwohl oder weil der Autor männlich ist, versucht er hier, weibliche Figuren zu schaffen. Das hat viele Gründe, der einzig wichtige ist, dass er versuchen möchte, sich in das Gefühlsleben eines anderen Menschen zu versetzen.
Eine Frau stellt dabei eine bbesondere Herausforderung dar.
Sarah merkt langsam, dass sie etwas verloren hat, ihre Fähigkeit, sich etwas anderes vorzustellen als das, was sie gerade erlebt. Der Autor versucht nachzuvollziehn, wie das für Sarah ist. Und verspricht hier, auf jeden Fall zu erzählen, wie Sarah ihr Problem zu lösen versucht. Ob Sarah mit ihrer Krise fertig wird, weiß sie nicht und ihr Schöpfer weiß es auch noch nicht.

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Bürogemeinschaft
Was Sarah nicht zugeben mochte, nicht einmal vor sich selbst, war, dass sie ihre Bürogenossin Kerstin heimlich bewunderte. Kerstin war eine tüchtige Frau, beliebt bei den Kollegin. Vor allem deshalb vielleicht, weil sie immer darauf bedacht war, zu gefallen. Sarah wollte das auch, ohne es zu können.
Kerstin war eine äußerst agile Person, schien stets zehn Dinge gleichzeitig zu tun, zugleich zehn weitere Aufgaben von ihren Kollegen zu übernehmen. Wenn es etwas gab, das freiwillig getan werden musste, dann war Kerstin stets die Erste, die diese Aufgabe übernahm.
Kerstin war stets die erste, die man ansprach, wenn es eine Frage gab. Sie schien stets die Antwort auf alle Fragen zu kennen, hatte stets alles im Griff.
Kerstin, das spürtre Sarah instinktiv, würde Karriere machen. Und Sarah würde das nicht. Sarahs Wut auf Kerstin beruhte darauf, dass sie sich stets bewusst war, dass sie nie sehr weit kommen würde, während Kerstin es schon weit gebracht hatte.
Obwohl Sarah sich weigerte, es zuzugeben, war es ihr wichtig, gemocht zu werden. Sie konnte mit dem Gefühl nicht umgehen, dass die Kollegen sie ignorierten, sie übersahen.
Gemocht zu werden scheint ein natürliches Bedürfnis zu sein. Warum wusch man sich täglich, zog sich adrette Kleidung an, lächelte ständig, warum tat man allen möglichen Leuten einen Gefallen? Um ein natürliches Bedürfnis zu befriedigen, die Achtung der Leute zu gewinnen.
Kerstin schien dies instinktiv zu beherrschen, und das war der Grund, warum Sarah sie nicht mochte. Und einer der Gründe dafür, dass Sarah zu träumen aufhörte.

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Sarah for Sale
Wenn ich zurück schaue, denke ich, dass alles begann, als ich mein Praktikum nach dem Studium anfing. Ich war unmerklich in die Marketingfalle gesolpert. Egal, wo man heute arbeitet, man muss etwas verkaufen. Verkaufen muss man vor allem sich selbst.
Ich lächelte also, als der ältere Kollege mir über die Schulter strich, lächelte, als mir näher kam, als schicklic gewesen wäre. Ich lächelte auch, als er Andeutungen machte. Ich wäre nie so weit gegangen, nein, so weit nicht. Aber wie weit wäre ich eigentlich gegangen? Gott sei Dank konnte ich das Büro wechseln und arbeitete dann mit einer anderen Kollegin zusammen. Wir mochten uns nicht besonders, ich war viel jünter und attraktiver als sie und wie so oft reagieren Frauen zeimlich zickig, wenn ihre Kollegen andere Frauen attraktiver finden als sie.
Aber wenigstens wollte sie nicht mit mir ins Bett.
Wenn man mit anderen Menschen in einem Büro zusammen arbeitet, lernt man sie beser kennen als die eigenen Freunde, sogar beser als die eigenen Verwandten und noch besser als sich selbst. Man kann sich selbst nie von außen betrachten.
Als Praktikantin ist man weniger wert als die Putzfrau. Die Putzfrau wird ignoriert, aber sie wird wenigstens bezahlt für das, was sie tut. Bei einer Praktikantin scheint es nicht einmal nötig zu sein, Guten Tag zu sagen, ihr die Hand zu geben oder sie überhaupt wahrzunehmen. Als Praktikantin ist man unsichtbar. Man unterhält ungeniert über private Sachen in ihrer Anwesenheit.
Ich hatte Lust, zu schreien, sie sollten sich doch woanders unterhalten. Ich wollte fliehen oder sie meinerseits ignorieren. Aber das klappt nicht.
Das war der Anfang vom Ende meiner Träume.

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