Mittwoch, 25. Juni 2008
Sarah im Dunst
Nach dem mein erster Versuch gescheitert war, beschloss ich, auf andere Weise meine Träume wieder zu finden. Ich hatte früher öfter mal gekifft, aber nie extrem.
Das ist eigentlich ne nette Sache. Es ist ähnlich wie Alkohol, aber doch ganz anders. Ich hatte es nie ernsthaft gemacht, weil meine Klamotten dann nach Tabak und Gras stanken.
Außerdem hatte ich nicht nur keine Träume mehr, ich hatte auch Probleme, von der Arbeit "runter" zu kommen. Meine Gedanken schienen sich ständig um die Arbeit zu drehen, um die Kollegen, um das Ungetane, das morgen auf mich warten würde. Und übermorgen. Und nächste Woche.
Ich fing also langsam an, besorgte mir eine kleine Pfiefe und zog mir das Zeug rein. Der erste Schuss aus der Pfeife ist der Hammer, der Hustenanfall ist garantiert.
Zuerst kommt der Tabakkick, dann langsam aber sicher das Shit.
Wenn man gut drauf ist, ist das eine spassige Sache. Die Wahrnehmung verändert sich völlig. Die Zeit scheint lansamer zu vergehen. Eine Minute kann sich zu einer Stunden dehnen. Farben, Gerüche, Geräusche scheinen eine andere Qualität anzunehmen. Dinge, die einem noch vor ein paar Minuten wichtig waren, sehen nun trivial und belanglos aus.
Eine Zeit lang half es mir. Ich konnte besser einschlafen. Musste nicht die ganze Zeit an die Arbeit denken und dann Stefan, den Allesüberwacher. Was er wohl denken würde, wenn er mich in dieser blauen Dunstwolke sitzen sähe?
Doch nach einer Woche merkte ich, dass das Zeug mir nicht half. Bei der Arbeit wurde alles schlimmer. Mein Gedächtnis ließ mich im Stich, ich kam kaum aus dem Bett. Ich konnte mich nicht konzentrieren und hatte Probleme, klare Sätze zu formulieren.
Und das schlimmste war, dass meine Träume nicht wiederkamen. Ich setzte das Zeug wieder ab. Eine Zeit lang konnte ich nicht richtig schlafen und alles schien schlimmer zu sein als vor dem Shit.

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