Freitag, 11. Juli 2008
As I lay Dreaming I
Ich habe nie viel Geld gehabt. Meine Eltern waren einfache Arbeiter. Mein Vater starb früh, so dass wir mit wenig Geld auskommen mussten.
Wir heizten im Winter nicht, unsere Klamotten waren uralt und ausgewaschen. Taschengeld habe ich nie bekommen. CDs besaß ich keine.
Wenn ich in die Schule kam, erzählten die Leute von Urlauben in Italien, Spanien und sonstwo.
Sie schienen alles zu haben, ich hatte nichts.
Ich begann, mir kleine Lügengeschichten auszudenken, die ich dann immer weiter spinnen musste. Imaginäre Urlaube, eingebildete Besitztümer, Und Unternehmungen, die unsere Familie nie gemacht hatte.
In meiner Phantasie legte ich mir diese Ereignisse zurecht und entdeckte das kleine Universum in meinem Kopf.
Mittlerweile glaube ich, dass ich davon mehr habe als jene Leute, die tatsächlich an jenen Orten gewesen sind, die ich mir im Kopf ausmalte. Ob sie an einem türkischen, einem spanischen oder indischen Strand liegen, macht für sie keinen Unterschied. Billiger Alkohol, Sonne und der gleiche Mist, den sie hier auch essen, das suchen sie in der Ferne.

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