Dienstag, 17. Februar 2009
Live Kills - Sarahs drittes Leben
Ich glaube manchmal, dass wir innerhalb unseres Lebens mehrere Leben durchlaufen. Als ich jung war, hatten meine Eltern sämtliche Verletzungen, Demütigungen und Beleidigungen von mir fernhalten können. Das Leben erscheint mir heute wie ein Stück Zuckerwatte.
Als ich in die Pubertät kam, hätte Churchill wohl von Blut, Schweiß und Tränen geredet. Und ich sehnte die Zeit herbei, wo ich erwachsen sein würde.
Heute glaube ich, ich habe immer in eine Art Märchen gelebt. Jemand hat die Realität von mir ferngehalten, nur um sie jetzt um so härter auf mich einschlagen zu lassen.
Als ich in einem Supermarkt gearbeitet hatte, hielten mich die Leute für einen Teil der Ausstattung. Als ich dann im Büro arbeitete, bekam ich den Eindruck, die klate Nichtbeachtung sei immer noch besser als der bissige Zynismus meines Vorgesetzten.
Ich hatte Lust, ihm ins Gesicht zu schreien, auf ihn einzuschlagen, seinem oder meinem Leben ein Ende zu machen.
Und ich verachtete mich dafür: Für meine Mutlosigkeit, meine Feigheit, die ich als Vernunft maskierte, meine Unfähigkeit, Schluß zu machen, weil ja noch was besseres kommen könnte.
Vielleicht haben deshalb meine Träume aufgehört.

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